Pressemitteilung

 

Zur Gründung am 01.04.2017 des

 

Verbands der Opfer des Blutskandals e. V. (VOB e. V.).

 

Seit etwa 30 Jahren fordern die überlebenden HIV- und HCV-infizierten Opfer des Blutskandals ihr Recht auf lebenslange Entschädigung für den ihnen entstandenen Schaden ein. Anfang der 80er Jahre haben Pharmaunternehmen und das DRK aus profitorientiertem Handeln die von den Wissenschaftlern und Ärzten empfohlene Wärmebehandlung der verschiedenen Blutprodukte unterlassen. Die Wärmebehandlung eliminierte den HC-Virus, wie sich später herausstellte, ebenfalls den HI-Virus.

 

Betroffen von den Infektionen sind vor allem Hämophile (Bluter), aber auch Menschen mit anderen Gerinnungskrankheiten. Ebenfalls infiziert wurden Personen, die nach schweren Unfällen oder bei operativen Eingriffen Blutkonserven erhielten, sowie deren Angehörige. Mehr als 70% der ca. 1.800 HIV-Infizierten sind in den letzten Jahrzehnten bereits verstorben. Die Überlebenden müssen mit ernsthaften Folgeerkrankungen und starken Beeinträchtigungen durch die dauerhafte Einnahme von Medikamenten leben, die Folgen der Langzeit HIV-Infektion und der HCV-Infektion sind.

 

Um die Anliegen der noch lebenden 550 Betroffenen gegenüber der Politik und der „Stiftung Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ besser vertreten zu können, haben sich am Samstag, dem 1. April 2017 in Berlin 19 Gründungsmitglieder zusammengefunden und den Verein "Verband der Opfer des Blutskandal e. V. gegründet.

 

Ziel der Vereinsgründung ist es, eine Plattform zu schaffen, die es ermöglicht, den Betroffenen eine klare und gemeinsame Stimme in den Medien, der Politik, den verschiedenen Gremien der Krankenkassen und nicht zuletzt in der Bevölkerung zu verschaffen. Ein weiteres großes Anliegen ist, das HIV- Hilfegesetz, welches die Entschädigungszahlungen an die Betroffenen regelt, so an den heutigen gesundheitlichen Zustand anzupassen, dass sich langfristig die soziale und psychische Situation der Betroffenen stabilisiert.

 

Mit der Gründung des Verbandes wollen sich die Leistungsbezieher der o. g. Stiftung und deren Unterstützer organisieren und ihre Anliegen und ihre Bedürfnisse in Zukunft selbst formulieren. Mit dem Verband haben zukünftig die Stiftung und die verschiedenen Regierungsorgane einen direkten Ansprechpartner für alle Belange, die uns als Betroffene berühren.

 

Wir wollen weiter mit den Hämophilie-Verbänden und allen Organisationen, die sich für die Verbesserung der Situation der Opfer einsetzen, konstruktiv zusammenarbeiten.

 

Der Name des Verbandes lautet „Verband der Opfer des Blutskandals e.V. (VOB e.V.)

 

  1. Vorsitzender: Jürgen Möller-Nehring

  2. Vorsitzender: Heiko Ruhm

 

Vereinsanschrift: Wildhüterweg 7, 23568 Lübeck, Tel. 0611-1503700,

Email: info@nochleben.de

Homepage: www.nochleben.de